Freitag, 25. Mai 2012

Vortragsreihe: Chinesische Kalligrafie: Zeichen und Schrift, Kunstformen und ihre Bildlichkeit


Titel: Chinesische Kalligrafie: Zeichen und Schrift, Kunstformen und ihre Bildlichkeit
Termine: So. 10. Juni und 17. Juni 2012, 14:30 – 16:30 Uhr
Ort: Fo-Guang-Shan Tempel Berlin   Ackerstr. 85-86, 13355 Berlin
Vortragende: Yung-shan Tsou
Veranstalter: I.B.K.B. e.V. Berlin
Kooperationspartner: Fo-Guang-Shan Tempel Berlin
Eintritt: frei


Die chinesische Kalligrafie ist die Kunst des „bewusst schön Schreibens“. Als Kunstform zeigt
die chinesische Kalligrafie den unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem manuellen Akt
des Schreibens und des bildhaften Ergebnisses, der Schrift. Sie fördert eine ausgeprägte
Feinmotorik und eine große Sensibilität für den schwarz-weißen Bildraum.

Die ursprüngliche Form des chinesischen Schriftzeichens ist organisch, lebendig und bildhaft.
Ihre Bildlichkeit unterscheidet chinesische Schrift von lateinischen Schrift, die sich unmittelbar
auf mündliche Sprache bezieht. Die chinesische Kalligrafie beinhaltet die Vielfalt der
Schriftbildlichkeit. Fraglos ist die chinesische Kalligrafie eine umfassende Enzyklopädie der
Schriftkunst/-kultur, in dieser Vortragsreihe werden die folgende Inhalte vorgestellt, um
das Thema „Erscheinung der chinesischen Schrift! zu vermitteln und um Diskussion zu
bewirken:


Sujet 1. Chinesische Kalligrafiegeschichte mit Vorstellung verschiedener Schriftarten / 
             Ästhetik der chinesischen Kalligrafie (10.06.)

In diesen Vortrag wird die chinesische Kalligrafiegeschichte vorgestellt. Die Ästhetik und die
Geisteswelten in unterschiedlichen Schriftarten werden mit Beispielen gezeigt. Die Ästhetik
der chinesischen Kalligrafie ist eng mit dem Einklang zwischen Körper und Geist verbunden,
und die feinmotorische Bewegung mit Pinsel ist erforderlich, um einen guten Strich zu schaffen.
Die Zusammenhänge zwischen Pinsel und Körper, Strich und Geste, Zeichnung und
Zeichnen werden grundsätzlich erklärt.


Sujet 2. Prinzipien der Schriftzeichen-Herstellung: vom Bild zum Schriftzeichen - 
             die sechs Kategorien der chinesischen Schrift (17.06.)

In Qin-Dynastie (221 v. Chr. - 207 v. Chr.) wurden die chinesischen Schriftzeichen
kategorisiert und die Anzahl der Schriftzeichen nach Bedarf systematisch erweitert worden.
Die Entwicklung der Schriftformen ist ein Prozess der Abstraktion und die systematisierten
Schriftzeichen stellen die Voraussetzung für eine komplexe Typografie dar. Die Prinzipien der
Schriftzeichen-Herstellung wurden 121 im ersten Zeichenlexikon der chinesischen Schrift
veranschaulicht und in sechs Kategorien eingeordnet.

In diesen Vortrag werden die sechs Kategorien der chinesischen Schrift – Piktogramme,
Symbole/ einfache Ideogramme, zusammengesetzte Ideogramme, Phonogramme,
Synonyme, Entlehnungen vorgestellt, um einen Überblick der Entwicklung des chinesischen
Schriftzeichens zu vermitteln.


Die Vortragsreihe wird auf Chinesisch und Deutsch präsentiert.




Kurze Biografie der Vortragende:

Yung-shan Tsou ist in Taipeh, Taiwan geboren. Sie ist seit 2001 in Deutschland und hat von
2002 bis 2010 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studiert. 2011 wurde sie als
Meisterschülerin ernannt. Seit 2011 ist sie Mitglied des BBK Berlin. Sie lebt und arbeitet in
Berlin.

Ihr künstlerischer Werdegang ist von einigen zentralen Themen bestimmt. Dazu gehören ihr
Interesse an die Entwicklung ihrer eigenen künstlerischen Ausdrucksform, die sie
„Aufzeichnungen“ nennt und die intensiv spielerische Auseinandersetzungen mit trivialen
Materialien. In ihren Arbeiten konzentriert sie sich auf Erkenntnisse über die Schwebe
zwischen physischer und psychischer Präsenz. Diese Erkenntnisse versteht sie als ein
ausgeprägtes Resultat/ Phänomen ihrer multikulturellen und mehrsprachigen Erlebnisse. Sie
als Phänomen zu bearbeiten ist ein wichtiger Ansatz ihres künstlerischen Schaffens.

Aufzeichnungen gelten als multikulturelle, interdisziplinäre Schnittstelle. Yung-shan Tsou
beschäftigt sich seit 2001 mit der chinesischen Kalligrafie. Unter ihrem Einfluss betrachtet
sie den Zusammenhang zwischen Bildern und Sprachen, zwischen Wahrnehmungen und
Bedeutungen von unterschiedlichen multikulturellen Blickwinkeln aus.

Seit 2011 gibt Yung-shan Tsou Kalligrafiekurse und fängt an, durch die interdisziplinäre
Auseinandersetzung mit chinesischer Kalligrafie einen Dialog zwischen europäischer und
ostasiatischer Kultur aufzubauen. Ab April 2012 führt sie den Kalligrafieworkshop an der
Freien Schule am Mauerpark Berlin durch. Sie versucht durch das Lehren und die Forschung
der Kalligrafie, den unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem feinmotorisch manuellen
Akt des Schreibens und des bildhaften Ergebnisses, der Schrift systematisch zu vermitteln.
Sie sucht auch nach der Kraft/ Möglichkeit der Kalligrafie in gegenwältigen Kontexten.


Website: www.yungshantsou.de
Webblog: kalligrafie-alchimie.blogspot.de

Mittwoch, 2. Mai 2012

Kalligrafie in Berlin
für Kinder und Erwachsene
in kleinen Gruppen oder individuell
Techniken mit Pinsel, Kalligrafiegeschichte, Materialkunde... 
keine Vorkenntnisse der chinesischen Sprache erforderlich
Termin: nach Vereinbarung
Kontakt: kalligrafie.berlin@googlemail.com
             +49 173 621 9846